Wado Kai EM 2012

Eine gelungene Großveranstaltung, die trotz einiger Pannen durch die Zusammenarbeit von Union St. Pölten / Sektion Wadokai und UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten – großzügig unterstützt durch die Stadt St. Pölten – letztlich gut und mit wenig Verletzungen über die Bühne ging.

Zum 5. Mal seit 1997 fand in der Sportwelt Niederösterreich eine Karate-Europameisterschaft statt, und zum 5. Mal gab es Gold, Silber und Bronze für niederösterreichische Teilnehmer.

ÖSTERREICH GEWINNT DIE MEDAILLENBILANZ

Mit 11x Gold, 10x Silber und 16x Bronze schloss Österreich, dessen Nationalteam aus 63 Sportler/innen aus OÖ, Wien, Steiermark, Salzburg, Vorarlberg und NÖ (Gojukai Brunn, Karate Hayashi St. Pölten, Union St. Pölten/Wadokai, UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten) bestand, vor Ungarn die 40. Wadokai-Europameisterschaften als  erfolgreichste Nation ab. Mit 474 Nennungen aus 19 Nationen wurde die Veranstaltungshalle der Landessportschule trotz 5 Tatami gesprengt: Die letzten Siegerehrungen gingen gegen 23 Uhr über die Bühne.

TOLLE TANZEINLAGE DURCH DAS EUROPA-BALLETT ST. PÖLTEN

Im Zuge der Eröffnungsfeier, die von Sportunion-Landesgeschäftsführer Mag. Markus Skorsch moderiert wurde, trat – wie schon bei früheren EM in der Landessportschule – das St. Pöltener Europa-Ballett auf und präsentierte eindrucksvoll Ausschnitte aus ihrer Falco-Show. Herzlichen Dank an Ballett-Chef Michael Fichtenbaum für seine stete Bereitschaft zur Kooperation.

WADOKAI ST. PÖLTEN: GOLD, SILBER UND BRONZE

Für den Veranstalterverein Union St. Pölten/Wadokai (Wadokai-EM-Organisator war Alexander Hevesi) lief es ausgezeichnet: Marcel Zippenfenig gewann Gold in der Kata, wo er den Ungarn Szabolcs Szente nach zwei siegreichen Vorrunden (Andras Kollar/HUN 3:2 und Robert Kutny/HUN) im Finale glatt mit 5:0 bezwang. Vereinskollege Marco Goga holte sich über die Trostrunde Bronze, nachdem er zuvor gegen Szente ausgeschieden war.

Marcel Zippenfenig erreichte auch im Kumite das Finale (Vorkämpfe: Robert Kutni/HUN 5:1, Markus Berger/AUT 6:0), wo er dem Vorarlberger Alexander Benger knapp mit 1:2 unterlag. Eine weitere Silbermedaille gewann er zusammen mit Marco Goga und Marc Hevesi im Kata-Junioren-Team hinter Ungarn.

Weitere Bronzemedaillen gewannen Ena Sakancic, Carina Schlögel und Sabrina Zippenfenig (Kata-Damen-Team) hinter Rumänien und Ungarn sowie Alina Schmoll in der U14-Kata-Kategorie. Gold holte auch das Kumite-Juniorinnen-Team mit Sabrina Zippenfenig.

KUMITE: KRISTIN WIENINGER HOLT SILBER, KATJA SASSMANN BRONZE

Da keine Zeit zur Verfügung stand, kurzfristig einige Wado-Kata zu lernen, gingen  Kristin Wieninger und Katja Sassmann (beide UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten) nur im Kumite an den Start und erreichten  erfreulicherweise Medaillenränge:

Den Auftakt machte Katja Sassmann, die in der U14-Klasse bis 45 kg Bronze gewann: Katja schlug zuerst die Italienerin Lorena Conversano mit 2:0, verlor aber gegen die Irländerin Shannon Nulty durch Kampfrichterentscheid nach einem 0:0. Im Kampf um den dritten Platz wuchs die beherzt kämpfende Wilhelmsburgerin über sich hinaus und besiegte die Ungarin Zsofia Fekete glatt mit 7:0.

Ähnlich Kristin Wieninger in der U16-Klasse -54 kg: Die erste Runde gegen die Ungarin Regina Toth gewann sie kampflos, gegen die Luxemburgerin Cassy Schmit reichte ein 2:0 für den Einzug ins Finale, wo sie der Vorarlbergerin Jasmine Wäger hauchdünn mit 4:5 unterlag. Zweimal war Kristin durch einen Mawashi-Geri in Führung gegangen, immer wieder konnte die Vorarlbergerin ausgleichen, um 3 Sekunden vor dem Schlussgong den entscheidenden Punkt zu landen. Diese Silbermedaille im Zweikampf-Bewerb war dennoch für eine Kata-Spezialistin ausgesprochen gut.

STEPHANIE KAUP WURDE WADOKAI-EUROPAMEISTERIN

Die beste Leistung aus blau-gelber Sicht erbrachte STEPHANIE KAUP, die aktuelle Österreichische Staatsmeisterin im Damen-Kumite +61 kg. Die Austro-Schwedin, die in Österreich seit fast 10 Jahren für den UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten startet und Mitglied des Österreichischen Nationalteams ist,  kassierte keinen einzigen Gegenpunkt und hatte mit der Belgierin Garcia Del Rio Magali (5:0) ebensowenig Probleme wie mit den beiden Schweizerinnen Mirjana Milosevic (1:0) und Bettina Süess (2:0)- Das Finale gegen die französische Favoritin Pauline Grenier hatte Steffi Kaup stets im Griff und gewann den Europameister-Titel klar mit 4:0. Eine gelungene Vorbereitung für die WKF-Weltmeisterschaft in Paris.

RESUMEE:

Eine gelungene Großveranstaltung, die trotz einiger Pannen durch die Zusammenarbeit von Union St. Pölten / Sektion Wadokai und UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten – großzügig unterstützt durch die Stadt St. Pölten – letztlich gut und mit wenig Verletzungen über die Bühne ging.

NO GO!

Negativ in Erinnerung bleiben einige ausländische Kampfrichter, die am späteren Abend einfach "verschwanden" und damit einen Kampfrichter-Engpass auslösten, was zur Folge hatte, dass in den letzten Stunden 2 Kampfflächen aufgelöst werden mussten, wodurch sich die Europameisterschaft (!) bis 23 Uhr ausdehnte. Es bleibt zu hoffen, dass der Europäische Wadokai-Verband hier durchgreift, um in Zukunft solche Unsportlichkeiten zu vermeiden.

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